Wenn die Blätter fallen, steigt die Wanderlust

 

Das Wandern ist laut einer Studie der Ostfalia Hochschule für angewandte Wissenschaften die mit Abstand beliebteste Outdoor-Aktivität der Deutschen. Es bringt den Kreislauf in Schwung und öffnet die Sinne. Zu keiner anderen Jahreszeit dürften so viele Wanderbegeisterte unterwegs sein, wie nun im Herbst.

 

Es gibt Menschen, für die beginnt mit dem Herbst eine graue Jahreszeit. Und es gibt Wanderer. Für die eröffnet sich mitdem herbstlichen Farbenrausch ab Ende September die ideale Wanderzeit: Die Wege werden von Kastanien, Eicheln sowie Bucheckern gesäumt und in den Wandergegenden duftet es nach frischem Herbst. In vielen Gebieten kehrt jetzt, wo die Sommersaison vorüber ist, Ruhe ein und die Wanderer genießen fernab von großen Menschenmengen die Zeit für sich.

Vorteile des Wanderns

Doch es ist nicht nur die Jahreszeit, die immer mehr Menschen eine Wanderlust beschert: Im Vergleich
zu den meisten anderen Sport- und Freizeitarten bietet das Wandern ein paar Vorteile: Man muss es nicht erst lernen. Man braucht keine teure Ausrüstung und man kann unmittelbar vor der Haustüre loslegen sowie die Natur entdecken. Die Motive der wandernden Menschen reichen von „Natur erleben“ und „sich bewegen“ bis hin zu „frische Kraft sammeln“ und „zu sich selber finden“.


Entschleunigung durchs Wandern

Doch mehr als alles andere, ist die bewusste Langsamkeit beim Wandern für viele ein perfekter Ausgleich zum stressigen Alltag. Falls auch Sie den Herbst für das eine oder andere Wandererlebnis nutzen möchten, gibt Ihnen SANITÄTSHAUS AKTUELL nützliche Tipps mit auf den Wanderweg.

 

Wichtig: Schützen Sie sich sowie die Natur, indem Sie offizielle Wanderwege benutzen und keinen Müll in der Natur  zurücklassen.

 

Begehen Sie nicht den Fehler, sich beim Wandern selbst zu überschätzen. Planen Sie keine zu langen Routen, dafür aber ausreichend Pausen ein, in denen Sie sich ausruhen und stärken können.

Achten Sie auf bequemes Schuhwerk. Zur Entlastung verschiedener Fußprobleme halten viele Sanitätshäuser passgenaue Einlagen für Wanderschuhe bereit. Informieren Sie sich über eine Beratung, Fußanalyse und Anfertigung direkt im Sanitätshaus oder in unserem Sport- und Analysezentrum _Stuetzpunkt.

Sorgen Sie dafür immer ausreichend zu trinken, um die Mineralienverluste durchs Schwitzen auszugleichen. Packen Sie am besten eine Mehrwegflasche ein, diese können Sie unterwegs immer wieder mit Wasser nachfüllen.

Achten Sie darauf, dass Ihr Rucksack gut gepolsterte Schultergurte und vor allem einen Hüftgurt besitzt, um Ihren Rücken zu entlasten. Außerdem gilt die Regel: Weniger ist mehr. Packen Sie nur das ein, was Sie auch wirklich zum Wandern benötigen (beispielsweise Notfall-Apotheke, Zeckenzange, Sonnencreme, Regenschutz und Verpflegung).

 

Trekking- und Wanderstöcke einzupacken ist sinnvoll, denn insbesondere bergab entlasten Sie damit Ihre Gelenke.


Qualitätsinitiative „Wanderbares Deutschland“


Drei Fragen an Ute Dicks, Geschäftsführerin des Deutschen Wanderverbandes

Um Wanderern verlässliche Qualität zu bieten, hat der Deutsche Wanderverband vor rund 15 Jahren die Qualitätsinitiative „Wanderbares Deutschland“ gestartet. Was kann man sich darunter vorstellen, Frau Dicks?

Ute Dicks: Unsere Initiative ist vergleichbar mit dem TÜV. Doch anders als dort, wo die Prüfung der Sicherheit im Vordergrund steht, spielen bei der DWV-Zertifizierung darüber hinaus aber noch viele weitere aus den Bedürfnissen von Wanderern abgeleitete  Qualitätskriterien eine Rolle. Ausgezeichnet werden sowohl Wege als auch Unterkünfte.

Darüber hinaus zeichnen Sie ganze „Qualitätsregionen“ aus…

Ute Dicks: Das ist richtig. Die Hürden dafür liegen allerdings sehr hoch, gleich 44 Qualitätskriterien spielen bei der Beurteilung eine Rolle. Qualitätsregionen müssen nicht nur spannende Wege und perfekte Wanderunterkünfte bieten. Sie müssen Gästen mindestens fünf Tage abwechslungsreichen Wanderurlaub ermöglichen. Auch die Tourist-Informationen und die Verkehrsanbindung kommen auf den Prüfstand.

Sind Sie zufrieden mit der Entwicklung Ihrer Aktion?

Ute Dicks: Auf jeden Fall. Über die gesamte Bundesrepublik verstreut gibt es schon weit über 100 Qualitätswege „Wanderbares Deutschland“ mit einer Gesamtlänge von rund 13.000 Kilometern. Wanderer bekommen heute in nahezu allen Bundesländern Qualität, wenn sie eine der über 1.600 Unterkünfte mit dem grünen „W“ betreten.

Dieser Artikel erschien erstmalig im Sanitätshaus Aktuell Magazin, Ausgabe 03/2015